Folgen – Meeresspiegelanstieg
Mindestens 1 Meter bis 2100
Als „besorgniserregend“ werten Forscher die Zukunft der an den Küsten liegenden Regionen. Mit einem Meeresspiegelanstieg von mindestens einem Meter bis Ende des Jahrhunderts sei zu rechnen. In den nächsten 300 Jahren droht gar ein Anstieg von bis zu fünf Metern.
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Dieses Plus ist auf eine Kombination aus thermischer Ausdehnung der Ozeane (wärmeres Wasser dehnt sich aus) und dem zusätzlichen Wasser aus dem Abschmelzen von Eismassen (Polkappen, Grönland, Gebirgsgletscher) zurückzuführen.
Die ökologischen, wirtschaftlichen und menschlichen Folgen des Meeresspiegelanstiegs sind unabsehbar. Viele Millionen Menschen werden ihre Heimat in den Küstenregionen verlassen müssen, das Salz des Meerwassers zerstört Pflanzen und Ernten und kann in das Grundwasser eindringen.
Flache Küstenregionen sind von den Folgen besonders bedroht. Zu diesen Ländern gehören zum Beispiel Thailand, Bangladesch und Pakistan, aber auch die Niederlande. Einige Inselstaaten, wie zum Beispiel die Malediven, könnten in den nächsten Jahrzehnten sogar im Meer versinken.
Folgen – Übersäuerung der Ozeane
Das Meer wird sauer
Aufgrund der Verbrennung von fossilen Brennstoffen sinkt der pH-Wert in den Ozeanen und führt zu einer Versauerung. Für die Artenvielfalt der Meere und auch für die Welternährung könnte dies katastrophale Folgen bedeuten.
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Ozeane nehmen rund 30 % des vom Menschen emittierten CO₂ auf. Das Treibhausgas wird im Meerwasser gelöst, die dadurch entstehende Kohlensäure senkt den pH-Wert. Der Säuregehalt der Ozeane ist seit Beginn der Industriellen Revolution vor ungefähr 200 Jahren um knapp 30 % gestiegen. Wenn die Menschheit nicht drastisch gegen den Klimawandel vorgeht, wird ein weiterer Anstieg um 100 % erwartet. Durch die Versauerung ändern sich auch die Lebensbedingungen vieler Ozeanbewohner, insbesondere Korallen, Muscheln sowie andere von Kalk abhängige Lebensformen sind stark betroffen. Bis 2050 könnten sämtliche Korallenriffe der Welt verschwunden sein.
Aber auch Fische sind durch die Erwärmung und Versauerung der Ozeane bedroht. Die Sterberate von Fischen wird sich bis Ende des Jahrhunderts stetig erhöhen und auch die Nahrungsgrundlage vieler Meeresbewohner, das wichtige Zooplankton, könnte sich stark reduzieren.
Während die meisten Meerestiere mit den steigenden Wassertemperaturen und der Versauerung der Ozeane zu kämpfen haben, gibt es einen enormen Anstieg der Quallen-Bestände. Quallen sind äußerst anpassungsfähig und profitieren von der Temperaturzunahme in den Ozeanen. Es besteht die Gefahr, dass Quallen in Zukunft die Vorherrschaft in den marinen Ökosystemen übernehmen könnten, da sie gerne Fischlarven fressen. Insbesondere der Tourismus und die Fischerei haben mit Quallen-Plagen zu kämpfen.
Ein weiteres Problem droht, da die Ozeane aufgrund der Versauerung in Zukunft nicht mehr so viel CO₂ aufnehmen können. Bisher haben die Ozeane das Aufheizen der Atmosphäre deutlich verlangsamt.
All diese Umstände können dramatische Folgen für Millionen Menschen, die wirtschaftlich und ernährungsmäßig von den Ozeanen abhängig sind, bedeuten.
Folgen – Eisschmelze
Das ewige Eis schmilzt
Das ewige Eis schmilzt und Gletscher drohen zu verschwinden. Die weltweite Eisschmelze nimmt seit Jahrzehnten zu und gleichzeitig bildet sich immer weniger neues Meereis. Mehr als eine Milliarde Menschen in den Küstenregionen werden im Jahr 2050 unter den Folgen schmelzenden Eises leiden.
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Seit 1980 ist die Eisfläche der Arktis um rund 40 Prozent zurückgegangen. Laut Klimaexperten ist die Arktis das Epizentrum des globalen Klimawandels, sie erwärmt sich viel schneller als der Rest der Welt. Für Eisbären und andere Bewohner der nördlichen Polarregion sind das sehr schlechte Nachrichten. Das für sie lebensnotwendige Meereis könnte bis 2050 im Sommer vollständig verschwinden – mit dramatischen Folgen für Tier und Mensch.
Auch auf der Südhalbkugel sieht es nicht rosiger aus. Der antarktische Eisschild hat in den letzten 30 Jahren rund 2.670 Milliarden Tonnen an Eis verloren. Dieser Vorgang wird durch häufigere und intensivere Hitzewellen beschleunigt, das Eis schmilzt heute etwa sechsmal so schnell wie noch im Jahre 1980. Der Zuwachs durch Neuschnee kann diese Entwicklung leider nicht mehr kompensieren.
Gebirgsgletscher weltweit teilen dieses Schicksal mit den Polkappen. Die Alpengletscher schrumpfen jedes Jahr um durchschnittlich 62 Zentimeter. Auch die Gesamtmasse verringert sich jährlich um etwa 1,3 Gigatonnen.
Selbst in den Dauerfrostböden in einigen Metern Tiefe lässt der Klimawandel die Temperaturen merkbar steigen. Sollte dieser Permafrostboden auftauen, werden im Boden gespeicherte Treibhausgase, wie zum Beispiel Methan, freigesetzt und die Erderwärmung weiter beschleunigt.
Folgen – Artensterben
25 bis 50 Prozent der Arten könnten verschwinden
Der Klimawandel hat enorme Auswirkungen auf uns Menschen aber auch Tiere und Pflanzen müssen sich auf neue Bedingungen einstellen. Schaffen sie dies nicht, wird sich die Artenvielfalt drastisch reduzieren.
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Eine Klimaänderung hat zur Folge, dass sich Tier- und Pflanzenarten an neue Gegebenheiten anpassen müssen, solche Verschiebungen kommen immer wieder auch natürlich vor. Dann haben Arten jedoch im Normalfall genügend Zeit für eine Anpassung. Derzeit verändert sich das Klima aber so rasch, dass viele Arten nicht schnell genug reagieren können, um in andere Regionen abzuwandern oder sich zu akklimatisieren. Für einige Arten ist das aufgrund fehlender Mobilität nicht möglich, auch menschliche Hindernisse bilden unüberwindbare Barrieren. Pflanzen und Tiere, die im Hochgebirge oder weiter im Norden leben, sind aufgrund der begrenzten Möglichkeiten auszuweichen besonders gefährdet.
Auch ganze Ökosysteme sind durch die globale Erwärmung gefährdet. Manche aufeinander angewiesene Arten finden nicht zueinander, Pflanzen blühen früher, ihre Bestäuber sind jedoch noch in der Entwicklungsphase. Zugvögel finden auf ihren Rastplätzen kein Futter mehr, da sich die Vegetationszonen Richtung Norden verschoben haben. Die Erderwärmung bringt auch schwerwiegende Folgen für unsere Meere mit sich, da sich die Lebensbedingungen verändern und es aufgrund einer CO2 Anreicherung zu einer Versauerung der Meere kommt. Korallenriffe könnten bei einer zwei Grad Erwärmung der Ozeane nicht mehr existieren. Der Weltklimarat bestätigt, dass ebenfalls die Artenvielfalt in Trockengebieten besonders gefährdet ist, da dort die Wüstenbildung immer weiter zunimmt.
Bei einer Temperaturzunahme von 2 °C wären global bereits 18 % der Insekten-, 16 % der Pflanzen- und 8 % der Wirbeltierarten stark vom Aussterben bedroht. Sollte es der Menschheit nicht gelingen, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren, könnte bis zum Jahr 2080 die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten dem Klimawandel zum Opfer fallen.
Folgen – Flüchtlinge
Millionen Menschen bedroht
Das globale Klima unterliegt einer Veränderung, die weit rascher vor sich geht als Experten es prognostiziert haben. Falls nicht umgehend Maßnahmen zur Reduzierung der weltweiten Treibhausgas-Emissionen ergriffen werden, könnten in den kommenden drei Jahrzehnten mehr als 200 Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden.
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Die negativen Folgen des Klimawandels sind in vielen Regionen der Erde bereits hautnah zu spüren. Millionen Menschen sehen sich mit langanhaltenden Dürren, Unwettern oder Überflutungen konfrontiert, haben aber nicht das Geld, um sich an einen drohenden Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion, Wasserknappheit und somit erschwerte Lebensbedingungen anzupassen.
In Afrika, südlich der Sahara, könnten bis zu 86 Millionen Menschen zu Migranten werden, weil ihre Heimat nicht mehr bewohnbar sei. Knapp 50 Millionen Menschen wären in Ostasien und der Pazifikregion betroffen, 40 Millionen in Südasien sowie 19 Millionen in Nordafrika und Lateinamerika. Allein 2020 mussten 30 Millionen Menschen wegen fehlender Lebensgrundlagen aufgrund des Klimawandels ihr Zuhause aufgeben.
Begrenzte natürliche Ressourcen, wie Trinkwasser, landwirtschaftliche Produkte oder Vieh werden in vielen Regionen immer knapper. Daraus können sich auch leicht Konflikte entwickeln, da immer mehr Menschen um immer weniger Ressourcen konkurrieren.
Hinzu kommt, dass sowohl die Herkunfts- als auch die Aufnahmeländer mit dieser Klima-Migration völlig überfordert sind, weshalb es immens wichtig ist, diese Staaten mit finanzieller und infrastruktureller Hilfe zu unterstützen. Denn vor allem die Ärmsten der Welt, die am wenigsten zu den Ursachen beisteuern, sind betroffen.
Die Tatsache, dass Menschen zur Flucht gezwungen werden, macht deutlich, welchen Tribut die Menschheit für den Klimawandel zahlen muss.
Nur mit sofortigen Maßnahmen zu einer emissionsfreien und nachhaltigen Entwicklung kann die Klimamigration deutlich reduziert werden.
Folgen – Wassermangel
Das flüssige Gold der Zukunft
Der Klimawandel führt zu weniger Wasser und schlechterer Wasserqualität. Weltweit haben 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser. Der weltweite Verbrauch steigt und steigt. In Nordafrika ist Wasser generell schon jetzt Mangelware. Und die Lage wird immer prekärer.
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Der Klimawandel verändert die Verfügbarkeit von Wasser für menschliche Grundbedürfnisse, in Qualität und Menge. 2,2 Milliarden Menschen können deshalb ihr Menschenrecht auf Wasser nicht mehr ausüben. 4,2 Milliarden Menschen, also mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung, haben zudem keinen Zugang zu sauberer Sanitärversorgung. Wetterextreme wie Hochwasser und Dürren verschärfen die Situation weiter.
Ernährungssicherung, Gesundheit, städtische und ländliche Siedlungsräume, Energieproduktion, industrielle Entwicklung, Wirtschaftswachstum und Ökosysteme: Sie alle hängen von Wasser ab und sind folglich anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels. Anpassung an den Klimawandel und Klimaschutz durch Wassermanagement sind daher entscheidend für nachhaltige Entwicklung und unerlässlich für die Erreichung der Ziele der Agenda 2030, des Pariser Klimaschutzabkommens.
Der weltweite Wasserverbrauch hat sich im Verlauf der vergangenen 100 Jahre versechsfacht. Er nimmt infolge von Bevölkerungswachstum, wirtschaftlicher Entwicklung und sich änderndem Konsum weiter stetig um etwa 1 % pro Jahr zu. Der Klimawandel wird in Regionen, die bereits unter Wasserstress stehen, die Situation weiter verschlechtern, unter anderem durch zunehmend unregelmäßige und unsichere Versorgung. In Regionen, wo derzeit noch ausreichend Wasserressourcen vorhanden sind, wird er zu Wasserstress führen.
Höhere Wassertemperaturen, weniger gelöster Sauerstoff und folglich die verminderte Fähigkeit zur Selbstreinigung von Süßgewässern werden die Wasserqualität nachteilig beeinflussen. Auch viele Ökosysteme, insbesondere Wälder und Feuchtgebiete, sind gefährdet. Es wird erwartet, dass sich Trockengebiete weltweit beträchtlich ausdehnen werden. Das beschleunigte Abschmelzen von Gletschern wird sich voraussichtlich negativ auf die Wasserressourcen im Gebirge selbst und in benachbarten Tieflandgebieten auswirken.
Trotz vieler besorgniserregender Studien und Artikeln zum Wassermangel besteht Hoffnung. Innovative Technik und ausgeklügeltes Wassermanagement können den Verbrauch des flüssigen Goldes senken und die Versorgung sicherstellen. Maßgeblich dafür ist es, weltweit gemeinsame Ziele zu verfolgen und individuelle Bestrebungen voranzubringen, um eine nachhaltige und wohlhabende Welt für alle zu erreichen.
Folgen – Wetterextreme
Extremwetterereignisse verdoppelt
Der Weltklimarat IPCC bestätigt in seinem aktuellen Bericht, dass sich die Häufung von Wetterextremen als eine unmittelbare Folge der globalen Erwärmung darstellt. Orkane, Überflutungen, Dürren werden in nahezu allen Weltregionen zunehmend bedrohlicher.
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Weltweit hat sich seit den 1990er Jahren die Anzahl der jährlichen Unwetter mit Starkregen, Hagel und Stürmen verdoppelt. Durch den Klimawandel ist auch die Temperatur der Ozeane gestiegen, die Verdunstung nimmt zu, stärkere Tiefdruckgebiete bilden sich aus. Die Energie entlädt sich in Hurrikans und Orkanen, die schwere Regenfälle und Überschwemmungen nach sich ziehen.
Andererseits verkürzen sich in Trockengebieten der Erde die Regenzeiten, Dürren treten vermehrt auf und führen zu schweren Missernten und Hunger. Extreme Trockenheit führt auch zu immer mehr Waldbränden rund um den Globus.
Folgen – Hitze
Hitzewellen, Dürren und Feuer
Der Klimawandel hat Einfluss auf das Wetter und auf Extremwetterlagen. Aus Beobachtungen und Klimamodellen ist offensichtlich, dass der Klimawandel bestimmte Extremwetterereignisse entweder wahrscheinlicher oder aber stärker macht. Das betrifft vor allem Hochwasser und Starkregen aber, auch Hitzewellen.
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Laut einer Studie, gibt es im Schnitt über 100.000 Hitzetote durch den Klimawandel pro Jahr!
Das Jahr 2020 war laut der Weltorganisation für Meteorologie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen das zweitwärmste Jahr, nach 2016. Die globale Durchschnittstemperatur betrug mit 14,9 °C 1,2 Grad mehr gegenüber dem vorindustriellen Niveau (1850 bis 1900). Damit setzt auch das Jahr 2020 einen Trend fort: Das Jahrzehnt von 2011 bis 2020 war das heißeste überhaupt. Seit den 1980er-Jahren war jedes Jahrzehnt wärmer als das vorherige.
Auch das Jahr 2021 hatte einen Sommer der Extreme: Hitzewellen und Dürreperioden begünstigten so genanntes „Feuerwetter“, also hohe Temperaturen bei niedriger Luftfeuchtigkeit, gepaart mit starkem Wind. Allein im Juli und August setzten Waldbrände auf der Nordhalbkugel eine Rekordmenge von mehr als 2,6 Milliarden Tonnen CO₂ frei. Viele Menschen verloren ihr gesamtes Hab und Gut im Feuer, ganz zu schweigen vom Schaden an der Natur.
Wald- und Buschbrände sind an sich jedoch nichts Ungewöhnliches. Regelmäßige Feuer sind ein wichtiger Bestandteil vieler Ökosysteme. Doch mit dem Klimawandel droht die Zahl und Intensität der Waldbrände zuzunehmen. So stellten Wissenschaftler etwa fest, dass katastrophale Brände durch den Klimawandel um dreißig Prozent wahrscheinlicher geworden sind.
Doch nicht nur Feuersbrünste können für den Menschen gefährlich werden. Langanhaltende oder aufeinanderfolgende Dürreperioden können zu erheblichen Ernteausfällen und somit Hungersnot führen. Diese Wetterextreme treffen vor allem die ärmsten Länder der Welt schwer. Sie sind am wenigsten für die Klimaveränderungen gewappnet und im Fall einer Katastrophe oft schutzlos ausgeliefert.